Inge Katz – Alle sitzen in der 1. Reihe


Ausführliche Infos: bitte Link Projektseite oder QR-Code nutzen

Inge Katz war früher Schülerin an der damaligen Mädchenschule in der Delmestraße und wohnte in der Isarstraße. Ihre Kindheit und Jugend war also eng verbunden mit unserer Schule und der Bremer Neustadt.

Inge Katz musste als Kind Ausgrenzung, Rechtlosigkeit, Deportation und Ermordung jüdischer Menschen erleben. Der Beginn dieser Erlebnisse ist untrennbar mit dieser Schule verbunden, in der sie als eines der wenigen jüdischen Kinder immer mehr schikaniert wurde. Inge Katz hat noch immer vor Augen, dass sie gemeinsam mit ihrer ebenfalls jüdischen Cousine Ruthie in die letzte Reihe der Klasse verwiesen wurde. Dieses Erlebnis ist so tief in ihr verankert, dass sie noch heute, über 80 Jahre später, darunter leidet und sich deshalb minderwertig fühlt.

Die Enkelin von Inge Berger, geb. Katz, hat die Liebesgeschichte ihrer Großmutter zunächst in einem Buch festgehalten und es dann in ein Rockmusical „Roses in a forbidden Garden“ umgesetzt. Im Rahmen der Aufführungen von Szenen aus dem Buch und aus dem Musical in Bremen sind am Freitag, den 14.12.2018 die Tochter sowie der Cousin von Inge Berger auch in unsere Schule gekommen. Lernende wie Lehrende in der voll besetzten Aula waren von diesen Berichten zutiefst ergriffen. Besonders diese Nähe zu uns hat uns sofort berührt.

Bei diesem Besuch haben wir ein Bild von Inge Katz und ihrer Cousine Ruthie genommen und in die erste Reihe einer Schulklasse getragen und dies fotografiert. Mit dieser Geste haben wir etwas getan, was Inge Katz viel bedeutet hat.

Der neue Schulname "Inge Katz Schule, Berufsbildende Schule für Sozialpädagogik und Hauswirtschaft" soll als dauerhafter „Stolperstein“ dienen, der Menschen dazu anregt, darüber nachzudenken, woher der Name kommt, was damit verbunden ist und warum wir uns so benannt haben.

Hierzu gibt es eigens eine Projektseite mit vielen Hintergrundinformationen.

Die Umbenennung soll als sichtbares Zeichen unserer Schulgemeinschaft gelten, dass jeglicher Form von Ausgrenzung entgegengewirkt werden soll. Bei uns sitzen alle „in der ersten Reihe". Damit verbunden ist eine dauerhafte Selbstverpflichtung allen Ideologien von Ungleichwertigkeit in Form von alltäglicher Arbeit, Projekten u.ä. aktiv zu begegnen. Zudem soll mahnend an die Vergangenheit erinnert werden.